Wir laden herzlich ein gemeinsam am 31.10., 9.30 – 11.00 Uhr, gemeinsam mit einer Andacht und Erinnerungen an die Geschichte des Kirchgemeindehauses zu feiern.

Meine ganze Liebe gehört deinem Haus,
Herr, du großer und mächtiger Gott!
Wie glücklich sind sie, die bei dir ihre Stärke finden
und denen es am Herzen liegt, zu deinem Heiligtum zu ziehen!
Ps 84, 2.6

Wie lieb uns unser Kirchgemeindehaus ist, das können vor allem diejenigen erzählen, durch deren eigene Hände dieser Bau gegangen ist. Es war kein Fertighaus, einfach dahingestellt, sondern mühsam erarbeitet und organisiert unter Bedingungen, die so anders waren, dass sie heute erst wieder erinnert werden müssen. Es ist bis heute ein Haus, zu dem ganz unterschiedliche
Menschen, auch über unsere Kirchgemeinde hinaus, eine eigene Beziehung haben durch das, was sie hier tun und was sie hier erleben.
Auch wenn es von der Baustoffversorgung als „Eigenheim Pfarrer Müller“ deklariert wurde, es wurde gebaut als Gotteshaus. In einer Zeit, in der es viele politische und wirtschaftliche Engpässe gab, ist es trotzdem gelungen mit Gebeten, mit Organisationstalent, mit handwerklichem Können, mit Mühe, mit Beharrlichkeit und mit Schokolade. Gemeindeglieder, die damals dabei gewesen sind, sagen es rückblickend so: Dass die nötige Bereitschaft und die Begeisterung so vieler Beteiligter da war und angehalten hat, das war Gottes Werk.
Unser Kirchgemeindehaus ist uns wertvoll und lieb, weil Gott uns hier in Erinnerung gebracht wird, allein schon mit seiner Baugeschichte. Von einem „unverschämten Glauben“ sprach Superintendent Scheibner in seiner Festpredigt zur Einweihung am 1. Advent 1985.
Die beste Würdigung schenken wir heute diesem Haus und seinen Erbauern, wenn wir hier in Gruppen und zu Gottesdiensten zusammen kommen, um unseren Glauben stärken zu lassen. Ein „unverschämter Glaube“ ist gefragt. Solcher Glaube braucht sich nicht rechnen. Er braucht keine Mehrheiten. Er setzt ein, was er einsetzen kann, aus Liebe zu Gott und den Menschen. Er gibt nicht auf, auch wenn er an seine Grenzen kommt, weil er nicht nur auf die eigenen Möglichkeiten baut sondern alles in Gottes Hände legt.

Agnes Zuchold